Werner Berges / in Kooperation mit LEVY Hamburg

Die Ausstellung »Werner Berges – Jede Menge Leute« – eine Kooperation von LEVY Galerie mit Tom Reichstein | Contemporary – präsentiert das Oeuvre dieses maßgebenden Vertreters des »German Pop« aus multi-medialer Perspektive im Oberhafen Hamburg. Berges entwickelte bereits als junger Künstler seine eigene Porträtsprache meist weiblicher Persona und experimentierte – seinem eigenen Stil treu bleibend – in unterschiedlichen Materialien und Techniken. Sein Oeuvre, das in den 1960er Jahren die Entwicklung der Nachkriegskunst in Deutschland prägte, umfasst Malerei, Bildhauer und Papierarbeiten. Die beiden Erstgenannten werden in den Räumen von Tom Reichstein | Contemporary im Fokus der Werkschau stehen. Mit »Jede Menge Leute« betitelte Berges zu Lebzeiten seine skulpturalen Werke: Weibliche Silhouetten, die sich aus (Corten)Stahl geschnitten in einem Spiel von Opazität und Durchlässigkeit grazil verankern und trotz ihrer handwerklichen Schwere eine Leichtigkeit der Ästhetik bewahren. Die Ausstellung umfasst ca. 20 groß- und mittelformatige Skulpturen sowie ca. 20 Arbeiten auf Leinwand, Karton und Papier von den 1960er Jahren bis 2017. 

Werner Berges (1941 Cloppenburg – 2017 Schallstadt) ist ein Pionier der deutschen Pop Art, der seine Bekanntheit bereits in den 1960er und 70er Jahren erreichte. Er steht heute im Mittelpunkt der Wiederentdeckung und Anerkennung des »German Pop« im Kunstbetrieb. Sein Hauptthema – der weibliche Körper – findet in seinem malerischen und skulpturalen Oeuvre eine endlose Multiplikation und Serialität in einem Vexierspiel von herausgeschnittenen, gemalten und folierten Kreisen, Rastern, Farbstreifen und Linien. Seine Arbeiten bringen in ihrer Ausdifferenzierung an Posen und Silhouetten den Typus der Frau mit seiner in der Warenwelt genutzten Erotik an den Rand der Verfremdung und hinterfragen sogleich die Utopie von Schönheit und Oberflächlichkeit.

Vita:
1941 geboren in Cloppenburg
1960 – 63 Studium der Gebrauchsgrafik an der Staatlichen Kunstschule in Bremen bei Johannes Schreiter
1963 – 68 Studium der freien Malerei an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Berlin bei Alexander Camaro
1965 2. Preis für Malerei, Neues Forum, Bremen
1966 – 68 Mitglied Großgörschen 35, Berlin
1967 Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes, Bonn; Burdapreis für Grafik, Burda Verlag, München
1969 Förderpreis des Landes Niedersachsen, Hannover; Meisterschüler und Abschluss des Studiums mit dem Gemälde »Braut«
1970 Preis der Oldenburg-Stiftung
1977 Übersiedlung von Berlin nach Schallstadt bei Freiburg/Breisgau
1981 Regiopreis der Wirtschaft, Basel
1985 Stipendium der Djerassi-Foundation, Woodside, Kalifornien
Ab 1965 Teilnahme an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland
2017 verstorben in Schallstadt

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